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Bewegung macht dem Lernen Beine

Kinder sitzen im Unterricht unheimlich viel. Wenn man bedenkt, dass sie nur einmal wöchentlich Sportunterricht haben, sitzen sie locker 5 1/2 - 6 1/2 Stunden in der Schule. Ob im klassischen Mathematik - und Deutschunterricht, beim Essen oder selbst in der Pause. Viele Schüler verbringen ihre Freizeit ebenfalls vor dem Fernseher oder dem Computer.
 
Dabei erfolgt Lernen immer ganzheitlich, nicht nur klassisch durch's Sehen und Hören, sondern eben auch durch's Fühlen, Schmecken, Riechen und Bewegen. Natürlich ist es schwierig, alle Sinnesorgane anzusprechen, aber umso vielfältiger, desto höher der Lernerfolg.
 
Ich unterrichte momentan Mathematik und Deutsch sehr bewegungsintensiv. Es gibt auf jeden Fall auch konzentrierte Phasen am Arbeitsplatz, aber wenn man bedenkt, dass sich Kinder ungefähr zweimal so lang in Minuten konzentrieren können, wie sie alt sind, liegt die Spanne in der 4.Klasse bei maximal 20 Minuten, bei Schülern mit sonderpädagogischem  Förderschwerpunkt ist dies nochmal geringer.
 
Hier ein paar Beispiele, um Bewegung in den Unterricht einzubauen:
 
Ergebnisse zuordnen - Mathematik
Gerne bereite ich zwei Tische vor. Auf einem liegen Aufgaben, auf dem anderen Ergebniskarten. Hier ist es ratsam, eine größere Auswahl als vorhandene Ergebnisse zur Verfügung zu stellen. Die Schüler müssen die Aufgabe lösen, sich das Ergebnis merken, dies auf einer Karte holen und neben die Aufgabe legen.
 
Ergebnisse darstellen - Mathematik
Ist der Zahlenraum nicht allzu groß, lassen sich die Ergebnisse in unterschiedlichen Bewegungen darstellen: ob hüpfend, klatschend, stampfend, durch Hampelmänner. Lasst die Schüler ruhig selbst kreativ werden. Meine Schüler kamen auf Kopfwackeln, Schultern kreisen und Armschütteln.
 
Aufgaben werfen - Mathematik
Am beliebtesten sind im Unterricht Dartscheiben. Hier werfen die Schüler Aufgaben, entweder an 100er Dartscheiben zum Addieren oder an 10er Dartscheiben zu Multiplizieren - natürlich mit Klettbällen. Man kann diese Aufgabe auch zwischen schriftlichen Aufgaben zur Verfügung stellen, beispielsweise kann eine Aufgabe geworfen werden, wenn im Heft eine Aufgabe beendet ist.
 
Bei richtigem Ergebnissen hüpfen - Mathematik
Beim Üben von Malreihen eignet sich dieses Spiel. Die Schüler marschieren und zählen laut. Es wird eine Multiplikationsreihe vorgegeben. Immer wenn eine Zahl beim Zählen genannt wird, die in die Reihe passt, wird gehüpft.
 
Im Gehen rechnen - Mathematik
Bei dieser Variante üben die Schüler bestimmte Regeln auswendig. Diese müssen natürlich häufig auch aktiv angewandt werden. Beim Thema Multiplikation sprechen die Schüler beispielsweise eine Malreihen und machen jeweils einen Schritt nach vorne.
 
Im Stehen arbeiten-Mathematik
Zwischendurch lösen die Schüler an Regalen Aufgaben im Stehen. Hier nehmen Sie einfach eine andere Position ein. Die Schüler rechnen so erstaunlicherweise viel konzentrierter, natürlich nur, wenn sie nicht zu lange stehen müssen.
 
Wortarten zuordnen in Bewegung
Hierzu verteile ich Sätze im Raum, bei denen eine Wortart markiert ist. Die Schüler müssen dann an der Tafel oder auf einem Tisch den Satz mit der Wortartmarkierung sortieren.
 
 
Das Lernen in Bewegung hat viele positive Aspekte. Die Schüler haben wesentlich mehr Spaß im Unterricht. Durch die Bewegung wird zudem die Gehirntätigkeit mehr angeregt. Das Gehirn wird besser durchblutet und mit Botenstoffen versorgt. Die Kinder können sich dadurch länger konzentrieren. Zudem wird der neue Inhalt vernetzter angelegt und dadurch gefestigter.
Zudem können Kinder, wie schon erwähnt, nur höchstens 20 Minuten still sitzen, in unteren Klassen gar weniger. Arbeiten sie also über ihre tolerierte Ruhezeit hinaus, so werden sie unruhig und müssen viel Energie aufwenden, um still zu sitze.
Neben den positiven Effekten auf das Lernen, die positive Lernstimmung und die große Möglichkeit der abwechslungsreichen Gestaltung ist die zusätzliche Bewegung auch ein Gegenentwurf zu den zunehmenden sitzenden Tätigkeiten in Schule und Alltag.

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